Kopflaus-Mythen

Um das Thema Kopfläuse ranken sich viele Mythen. So wird häufig behauptet: "Bei einem Kopflausbefall müssen alle Kuscheltiere eingefroren werden!" oder auch "Nur wer sich selten wäscht, bekommt Läuse!". Wir schaffen jetzt Klarheit! Wir haben die wichtigsten Gerüchte über Läuse und über die Behandlung eines Kopflausbefalls zusammengefasst und gehen der Wahrheit auf den Grund. Vorab sei schon so viel verraten: An den meisten Mythen ist wenig dran und ein Kopflaufbefall ist schneller behandelt als viele glauben.

Es hält sich das Gerücht, dass das ganze Haus auf den Kopf gestellt werden muss, wenn eine Person im Haushalt Kopfläuse hat. Aber muss wirklich jede Ecke geputzt werden? Müssen Bettwäsche und Handtücher täglich gewaschen werden, bis der Spuk vorbei ist? Diesem Mythos liegt die Annahme zugrunde, dass Kopfläuse sich über Kissen oder andere Textilien verbreiten und auf diesem Wege übertragen werden – daran ist zum Glück nichts dran:

  • Läuse können nur auf dem Kopf des Menschen überleben, ihrem sogenannten Wirt. Kopfläuse ernähren sich ausschließlich von menschlichem Blut, welches sie zum Überleben benötigen. Wenn Läuse nicht alle 2 - 4 Stunden Blut saugen, sind sie schnell zu geschwächt, um sich einen neuen Wirt zu suchen. Deshalb findet ein Wirtswechsel auch hauptsächlich durch direkten Kopf-an-Kopf-Kontakt statt.
  • Eine Übertragung von Kopfläusen über Textilien ist dann möglich, wenn zwischen dem Kontakt von Mensch und Kleidungsstück nur wenig Zeit vergeht - also zum Beispiel, wenn sich ein Kind eine Mütze aufsetzt, die kurz zuvor noch das Geschwisterkind mit Lausbefall auf dem Kopf hatte.
  • Bettwäsche, Handtücher und Schlafanzüge sollten Sie – auch vor dem Hintergrund des hygienischen Empfindens – nach der Behandlung des Kopfes einmal wechseln. Auf tägliches Wechseln und Waschen können Sie allerdings verzichten. Das sorgt lediglich für gestresste Eltern und Kinder.

Oft werden immer noch Puppen und Kuscheltiere bei einem Kopflausbefall in einen Müllsack gesteckt oder ins Tiefkühlfach verfrachtet. Das Kuscheln mit den geliebten Spielkameraden muss dann erst mal warten. Aber was ist an dem Gerücht dran? Muss das Kind wirklich auf das Kuscheltier verzichten? Kurz gesagt – jein.

  • Puppen und Kuscheltiere sind für Kopfläuse schlichtweg uninteressant, da sie ihnen keine Nahrung bieten. Kopfläuse brauchen einen menschlichen Wirt, wo sie Blut saugen können, um zu überleben. Eine versehentlich dort gelandete Laus ist innerhalb weniger Stunden zu geschwächt, um sich an einem neuen Wirt (Kopf) festzuklammern und in Richtung Kopfhaut (da wo sich die Nahrung für die Läuse befindet) zu krabbeln. Wird das Kuscheltier jedoch innerhalb dieser wenigen Stunden weitergegeben, kann eine Ansteckung nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
  • Es ist also völlig übertrieben, Kuscheltiere oder Kleidungsstücke für viele Tage in Plastiktüten zu verpacken oder gar einzufrieren. Zum einen halten sich Kopfläuse in der Regel nur auf menschlichem Haar auf und zum anderen sind sie bereits nach wenigen Stunden zu geschwächt, um sich einen neuen Wirt zu suchen.
  • Stattdessen kann man alle Puppen oder Kuscheltiere (am besten draußen) auslüften lassen, damit die Kopfläuse absterben, die sich eventuell darauf befinden. Danach die Plüschtiere gut ausklopfen oder aber einmal waschen, bevor sie wieder ins Kinderzimmer zurückkehren, um die toten Läuse zu entfernen, die sich gegebenenfalls auf den Kuscheltieren befinden.

Bei Kopflausalarm haben viele besorgte Eltern die Vermutung, dass mangelnde Hygiene die Ursache dafür sei, und haben entsprechend das Bedürfnis, alles sehr gründlich zu reinigen. Ist das wirklich notwendig und hilft es, wenn man spezielles Waschmittel für Kleider, Möbel und Teppiche kauft?

  • Spezielle Hygienewaschmittel für Textilien sind nicht notwendig. Ohne menschlichen Kontakt, das heißt ohne Nahrung, verendet die Laus auf allen Gegenständen. Lediglich Kämme und Bürsten sollten Sie zur Vorsicht mit 60 Grad heißem Wasser und etwas Seife reinigen. Über sie können Kopfläuse nämlich übertragen werden, wenn Sie innerhalb kurzer Zeit den gleichen Kamm verwenden, den zuvor jemand mit Kopflausbefall benutzt hat.

Stellen Hunde und Katzen eine Gefahr dar, sodass Sie sich über sie mit Kopfläusen anstecken könnten? Es gibt Gerüchte, dass Kopfläuse beim Spielen oder Kuscheln vom Haustier auf den Menschen übertragen werden können. Doch wie viel Wahrheit steckt in diesem Mythos?

Kopfläuse ernähren sich ausschließlich von menschlichem Blut, denn sie können nur dieses verwerten. Das Blut von Tieren ist für die Kopflaus daher nicht interessant. Die Kopflaus erkennt also das Haustier nicht als potenzielles Ziel bzw. Nahrungsquelle. Die Kopflaus wird somit nicht von dem Kopf eines Menschen auf den eines Tieres wandern.


Man muss nur das Wort Läuse hören und schon juckt es vielen von uns am Kopf. Den Befall von Parasiten auf dem eigenen Kopf verbindet man unweigerlich mit Ekel. Zudem hört man oft das Gerücht, dass die Läuse nur auf ungewaschenes Haar gehen und Kinder mit Kopflausbefall als „schmuddelig“ gelten. Doch stimmt das wirklich? Nach welchen Kriterien suchen sich Läuse Ihren Wirt aus?

  • Wer glaubt, dass ein Kopflausbefall etwas mit mangelnder Hygiene zu tun hat, der liegt falsch. Es gibt sogar die Theorie, dass frisch gewaschene Haare für Läuse interessanter sind, weil sie sich in ihnen besser festhalten können als in fettigen Haaren. Bewiesen ist das allerdings nicht. Es kann also jeden treffen und niemand muss oder sollte sich für einen Kopflausbefall schämen. Kinder sollen spielen, die Köpfe zusammenstecken und Spaß haben. Wichtig ist nur, dass man sofort die notwendigen Maßnahmen ergreift und Kontakte sowie Schule oder Kita informiert, damit die Ansteckung mit Läusen verhindert werden kann.

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